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Freiheits-Wesen-Mensch auf der Briefmarkentauschbörse

Wenn Kunst selbstreferenziell Frei-dreht, bietet sie der schweigenden Genießer*in und Kenner*in die Freude der privaten Kontemplation. Bestenfalls und darüber hinausgehend bietet sie einen Denkmuster verändernden und Wahrnehmungen erweiternden AHA-Moment. (Take me on, take on me.) Ein kurzer Moment der Freiheit ... Ah. ... vorbei, wenn das nächste System in das wir uns einklinken uns vorgibt, was zu tun ist. (Wirtschafts-, Verkehrs-, Rechtssystem, etc.). Schwups und schon folgen wir wieder, melancholisch an den Freiheit-Moment von eben denkend, dem (schlechtestenfalls) vom Kapital diktierten Systemzwang.

Für die Alltagswelt sind derart in sich geschlossene Freiheits-Momente im Kunst-System relevant wie Besuche auf Briefmarken-Tauschbörsen oder quantenphysikalische Erkenntnisse - es sei denn sie schaffen es das Verhalten ausserhalb der Kunstkontemplation zu verändern. Fraglich wo dies im immer ausdifferenzierten Nebeneinander verschiedener Systeme gelingen soll. Geben doch die Systeme die in ihnen möglichen Operationen vor, nicht wir.

Daraus folgernd: Ist die Künstler*in letzten Endes nicht selbst verantwortlich und sogar verpflichtet (weil ästhetisch begabt) über die Gestaltung der umgebenden Systeme nicht nur nachzudenken, sondern diese, gemeinsam mit anderen, in die Hand zu nehmen? Kurz sich politisch zu organisieren und engagieren? Bleibt Kunst ansonsten nicht verkitschte Geste von Freiheit?

Allem Voran: was nutzt die schöne Kunst an den Wänden der Sammler, wenn bezahlt durch Profite kapitalistische Ausbeutung, als Statussymbol genutzt und an der Hässlichkeit der Welt ausserhalb dieser hochwertigen Privaträume nichts zu ändern im Stande, bzw. diese sogar affirmativ festigend?

Ist es nicht die Möglichkeit sich selbst - zumindest ein Stück weit - eine Gestalt zu geben das, was Menschen ganz Mensch werden lässt, weil es das Freiheits-Wesen-Mensch erst wirklich einlöst?

IFW-Weltgestaltungsspiel auf dem TdgL

kunst / news
September 2015

Das Weltgestaltungsspiel wurde vom Institut für Weltgestaltung konzipiert und entwickelt und entstand im Rahmen des „Tag des guten Lebens“ am 15.09.2015 in Ehrenfeld. www.
institut-fuer-weltgestaltung.de/page-2/weltgestaltungsspiel

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